Diese Formulierung besagt, dass bei der Staatsführung sowohl moralische Kultivierung als auch rechtliche Instrumente ins Spiel gebracht werden sollten. Das Konzept der „Sittlichkeit“ (礼lǐ) entstammt im altchinesischen Regierungssystem dem Konfuzianismus, das „Recht“ ( 法 fǎ) wird dem Legalismus zugeordnet. Die konfuzianische Sittlichkeit ist darauf bedacht, die Selbstkultivierung zu fördern, während das legalistische Recht auf schwere Bestrafung und strenge Gesetze als Lösungswege setzt. Bei der Kultivierung der Gesellschaft orientiert sich China bis heute am Konfuzianismus. Und dieser erachtet es als notwendig, die gute Seite der menschlichen Natur zu entfalten. Bei der Verwaltung der Gesellschaft aber gilt es aus chinesischer Warte auch, auf den Legalismus als Hauptstütze zu zählen. Dieser setzt auf die Verwaltung des Staates per Gesetz, sprich darauf, alle Aktivitäten und Verhaltensweisen in Staat und Gesellschaft sowie der Individuen in rechtliche Bahnen zu lenken. Aus Warte des Legalismus ist dies der wichtigste Ansatzpunkt für die Umsetzung der konfuzianischen Ideale in die gesellschaftliche Realität. Man kann also sagen, dass das hier beschriebene „Regieren durch Sittlichkeit und Recht“ die Richtschnur der Politik in der Blütezeit aller chinesischer Dynastien war.
2014年10月,习近平在中共十八届中央政治局第十八次集体学习时的讲话中提到,“礼法合治”等治国理政经验能给人们重要启示,要治理好今天的中国,既需要对中国历史和传统文化有深入了解,也需要对中国古代治国理政的探索和智慧进行积极总结。
Im Oktober 2014 erwähnte Xi Jinping in seiner Rede auf dem 18. Symposium des Politbüros des XVIII. Zentralkomitees der KP Chinas, dass Erfahrungswerte bei der Staats- und Regierungsführung wie das Regieren durch Sittlichkeit und Recht den Menschen wichtige Hinweise geben könnten. Um das gegenwärtige China zu regieren, sei es nicht nur notwendig, sich eingehend mit der chinesischen Geschichte und der eigenen traditionellen Kultur vertraut zu machen, sondern auch die Bemühungen und Weisheiten bei der Staats- und Regierungsführung im alten China zu resümieren und die nötigen Lehren aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu ziehen.