经世致用
Lernen im Dienste der Staatsgeschicke und für die Praxis
In der ausgehenden Ming- und beginnenden Qing-Dynastie waren es einst große Denker wie Wang Fuzhi, Huang Zongxi und Gu Yanwu, die besagte Weisheit ins allgemeine Bewusstsein rückten. Der alten Redewendung zufolge müssen das Studium der Schriften und Vorgehensweisen der Vorfahren sowie der Verweis darauf vor allem einem Zweck dienen: nämlich die Staatsgeschicke gut zu lenken und die Welt zum Besseren zu wenden. 经世 jīngshì – der erste Teil des Ausspruchs – betont die Notwendigkeit, alle staatlichen und gesellschaftlichen Angelegenheiten gut zu lenken, während 致用zhìyòng – der zweite Teil – die Bedeutsamkeit des praktischen Nutzens hervorhebt. Wissen müsse stets in die Praxis umgesetzt werden und von realem Nutzen sein, so die Idee. In anderen Worten: Die akademische Forschung sollte immer Realitätsbezug zeigen. Es gilt, klassische Werke aus alten Zeiten zu interpretieren und zu nutzen, um gesellschaftliche und politische Standpunkte zu erhellen und ganz reale soziale Probleme zu lösen. Ziel ist es, das Land besser zu regieren, den Menschen ein friedliches und glückliches Leben zu bescheren und gesellschaftlichen Fortschritt zu erreichen. Die besagte Weisheit betont also den politischen Wert des Wissens und die praktische Rolle der Intellektuellen. Sie ist damit ein Spiegel zweier charakteristischer Merkmale der traditionellen Weltanschauung chinesischer Intellektueller: nämlich Nutzen und Pragmatismus.
2014年9月,习近平在纪念孔子诞辰2565周年国际学术研讨会暨国际儒学联合会第五届会员大会开幕式上指出,儒家思想和中国历史上存在的其他学说都坚持经世致用原则,注重发挥文以化人的教化功能,探索把对个人、社会的教化同对国家的治理结合起来,达到相辅相成、相互促进的目的。
Im September 2014 wies Xi Jinping in seiner Rede zum Auftakt des Internationalen Symposiums zum 2565. Geburtstag des Konfuzius und der 5. Mitgliederversammlung der Internationalen Konfuzianischen Gesellschaft darauf hin, dass der Konfuzianismus und andere Lehren in der chinesischen Geschichte alle dem Grundsatz „Lernen im Dienste der Staatsgeschicke und für die Praxis“ gefolgt seien. All diese Lehren hätten die Rolle klassischer Schriften für die Kultivierung der Menschen stets in den Mittelpunkt gerückt und die Verbindung der individuellen und gesellschaftlichen Bildung mit den Prinzipien der Staatsführung ergründet, und zwar mit dem Ziel, dass sich beide stets gut ergänzen und gegenseitig fördern.